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Dürfen Handwerker weinen?
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Nun, diese Frage ist recht leicht zu beantworten. Ja, sie dürfen weinen. Denn es gibt auch in einem Handwerkerleben Momente des Schmerzes. Jeder von euch kennt es bestimmt:
Du hörst das Geräusch, dass dein 400 Gramm Hammer auf den Nagelkopf auftrifft. Aber es ist anders als sonst, nicht dieses satte „Metall-auf-Metall-Geräusch“ wie bei den Schlägen zuvor, sondern eher ein viel hellerer Klang. Ein „nicht-richtig-getroffen-Geräusch“. Die Energie, die du in den letzten Schlag gesteckt hast, war genauso intensiv wie bei den vorherigen Schlägen. Aber, du hast halt NICHT „den Nagel auf den Kopf getroffen“, sondern der Hammer gleitet blitzschnell nach rechts ab und trifft genau den Daumen, der Kurz vorher noch das eigentlich Ziel festgehalten hat. Der Hammer wird reflexartig fallengelassen, damit der getroffen Daumen behutsam in die Handfläche gebettet werden kann. Eigenartigerweise drückt man nun beide Hände in den Bauchraum, der Oberkörper krümmt sich vor Schmerzen und genau JETZT ist der Moment in dem ein Handwerker weinen darf.

Handwerker Leid und Handwerker Freud liegen nah beieinander

Bei mir war es nicht ganz so schlimm, getrauert habe ich aber trotzdem. Denn neulich, als ich mal wieder schraubenderweise in meinem Werkraum unterwegs war, hörte ich ein knarrendes Geräusch, welches aus meinem Akkuschrauber kam. Es ähnelte dem Geräusch, wenn man beim Auto das Kupplungspedal nicht richtig durchdrückt und trotzdem den Rückwärtsgang reinmachen will. Der Schrauberkopf drehte sich nicht mehr, obwohl ich „vollgas“ gab.
Ja, da war er wieder, der Moment in dem Handwerker weinen dürfen. Denn es war sofort klar, dass sich das Getriebe meines Akkuschraubers verabschiedet hatte. Mein treuer Begleiter, der mir seit Jahren die Arbeit so sehr erleichtert hat. Ich habe ihn auf dem Gewissen. Vielleicht war die letzte Schraube doch etwas zu dick für ihn.
Ok ich gebe zu, er war wirklich nicht mehr der Beste und irgendwann muss halt auch mal etwas Neues her. Und so habe ich mich in den unendlichen Weiten des Internets auf die Recherche nach einem neuen Akkuschrauber gemacht. Durch das lesen einiger Tipps und Rezensionen bin ich  schnell fündig geworden und habe ein neues Modell auserkoren, welches in Zukunft meine Arbeit erleichtern sollte. Der Versand ging in blitzschnell, nach wenigen Tagen hielt ich meinen neuen Makita BDF343RHE in der Hand und da war er wieder, der Moment in dem Handwerker weinen dürfen. Dieses mal aber vor Freude.

handwerker weinen

Allzeit gutes schrauben,

Euer Papa Torsten

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